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Christian Rusche im Weser Kurier Gastbeitrag 4. November 2019

Das Geschäft mit den Daten

Facebook, Amazon und Co. verdienen mit Daten viel Geld – zum Leidwesen von kleinen Unternehmen und Verbrauchern, schreibt IW-Ökonom Christian Rusche in einem Gastbeitrag für den Bremer Weser Kurier.

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Wissen Sie eigentlich, was Ihre Daten wert sind? Dem sozialen Netzwerk Facebook beispielsweise sind Ihre Daten 10,52 US-Dollar im Quartal wert. So hoch waren die Werbeeinnahmen in Europa pro Nutzer im zweiten Quartal. Anhand der Daten, die Sie von sich preisgeben, kann Facebook zielgenau Werbeanzeigen verkaufen. Je mehr Daten das Unternehmen hat, desto zielgenauer und damit wertvoller sind die Werbeplätze. Die Daten kann Facebook auch nutzen, um neue Dienste wie einen eigenen Marktplatz einzuführen. Dadurch kann das Unternehmen noch mehr Daten sowie Kunden gewinnen und entsprechend verdienen. Dabei ist Facebook nicht das einzige Unternehmen, was sehr gut mit Daten verdient. Beispielsweise verdienen auch Microsoft, Amazon und Alphabet (Google) viel Geld mit den Daten ihrer Nutzer und gehören wie Facebook mittlerweile zu den zehn wertvollsten Unternehmen weltweit.

Problematisch daran ist, dass diese Unternehmen Marktmacht besitzen und aufgrund der Menge zur Verfügung stehender Daten diese Position noch ausbauen sowie in neue Märkte eintreten können, um noch erfolgreicher zu werden. Für Konsumenten könnte das heißen, dass sie mit einem Monopolisten konfrontiert sind, der sie von besseren Angeboten abschottet und sich selbst unverhältnismäßig viele Rechte an den entstehenden Daten zusichert. Auch Innovationen könnten behindert werden.

Ein Eingreifen von Behörden zur Vermeidung dieser Risiken hat bereits begonnen: Amazon und Facebook hat das Bundeskartellamt mit Verfahren bedacht, und die EU-Kommission hat Google zu drei Milliardenstrafen verurteilt. Diskutiert wird jedoch ebenfalls, wie das Datenmonopol der großen Internetkonzerne generell gebrochen werden kann. Einerseits gibt es Überlegungen, einzelne Konzernsparten voneinander zu trennen, damit sie sich nicht gegenseitig mit Daten bevorteilen. Dadurch könnten jedoch Investitionsanreize verringert und Potenziale der Daten ungenutzt bleiben. Andererseits gibt es Überlegungen, entweder die Daten der Konzerne anderen Unternehmen zur Verfügung zu stellen oder konkurrierende Datensammlungen zu schaffen.

Ein Datenzugang allein löst die Probleme jedoch nicht, da aus Daten wertvolle Informationen gewonnen werden müssen, was insbesondere kleinen Unternehmen schwerfällt. Mit einer schnellen Regulierung ist damit nicht zu rechnen. Generell sollten wir Nutzer uns jedoch auch dem Wert unserer Daten bewusst werden und beispielsweise unsere Datenschutzeinstellungen überdenken.

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