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Pressemitteilung

Michael Grömling | 13. April 2024
Konjunkturumfrage: Unternehmen bewerten Lage noch schlechter als vor einem Jahr
Auch für 2024 rechnen die deutschen Unternehmen nicht damit, dass sich die Wirtschaft erholt, zeigt die neue Konjunkturumfrage des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW). Die Lage und die Erwartungen für 2024 sind insgesamt schlecht, das macht sich bei Investitionen bemerkbar – in manchen Unternehmen droht ein Beschäftigungsabbau.

Die Lage der deutschen Wirtschaft wird nicht besser, belegt die neue IW-Konjunkturumfrage, für die das IW regelmäßig mehr als 2.000 Unternehmen befragt. Ende März bewerteten 39 Prozent der Unternehmen ihre aktuelle Geschäftslage schlechter als vor einem Jahr, nur 18 Prozent sprachen von einer Verbesserung. 

Auch die Erwartungen für das laufende Jahr sind kaum besser als die Lage: 37 Prozent gehen von einem Rückgang ihrer Geschäfte aus, nur eine Minderheit (23 Prozent) bleibt für 2024 insgesamt hoffnungsvoll. Vor allem in der Industrie und in der Bauwirtschaft sind die Perspektiven schlecht.

Vor allem in der Industrie droht Stellenabbau

Die schlechte Entwicklung droht nach langer Zeit erstmals auch den Arbeitsmarkt nach unten zu ziehen. Nur 23 Prozent der Firmen suchen zusätzliche Mitarbeiter. Dagegen rechnen 35 Prozent damit, Stellen abbauen zu müssen. Besonders die Industrie ist hier betroffen: Fast vier von zehn der Unternehmen planen einen Beschäftigungsrückgang, im Baugewerbe sind es 36 Prozent.

Schreitet die Deindustrialisierung voran?

Einziger schwacher Lichtblick: der Dienstleistungssektor. Dort wollen nicht nur 34 Prozent der Unternehmen neue Stellen aufbauen (31 Prozent bauen ab), auch die Investitionen sollen unterm Strich steigen. Das kann aber nicht darüber hinwegtäuschen, dass die Investitionsbudgets in der Industrie weiter sinken. 37 Prozent aller Unternehmen wollen weniger investieren und nur 24 Prozent planen mit höheren Investitionen. 

„Damit bröckelt die industrielle Basis in Deutschland immer mehr“, sagt IW-Konjunkturexperte Michael Grömling. „Schon viel zu lange sind wir in einer Investitionskrise“. Aus der Politik kämen kaum Impulse, das müsse sich dringend ändern: „Es fehlt ein kompromissloser Konjunkturbooster, bisherige Ansätze wie das Wachstumschancengesetz sind zu schwach und werden kaum Wirkung zeigen“, sagt Grömling.

Ansprech­partner

Prof. Dr. Michael Grömling
Leiter des Clusters Makroökonomie und Konjunktur
Tel.: 0221 4981-776
E-Mail: groemling@iwkoeln.de

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